Athleten

1. Es ist mein erster Triathlon, was muss ich beachten?

Ein Triathlon ist etwas zum Genießen. Du darfst ruhig Brustschwimmen, durch die Wechselzone muss nicht gesprintet werden, Du brauchst beim Radfahren keine rasanten Kurvenfahrten hinlegen und bevor die Welt untergeht, gehst Du halt ein paar Schritte auf der Laufstrecke. Wenn Du gute Kondition hast und merkst, heute geht was, dann darfst Du natürlich auch gerne Gas geben. Es muss keiner schleichen. Aber achte drauf, Dich nicht zu verletzen und Du wirst zuverlässig in Ziel kommen – ganz sicher.

 

2. Was trage ich? Was ziehe ich unter dem Neoprenanzug an?

Unter dem Neoprenanzug solltest du bereits die Kleidung für die folgenden Disziplinen tragen. Das ist entweder eine Kombination aus enganliegendem T-Shirt und gutsitzender Shorts oder der Triathlonanzug: Der Wettkampfeinteiler mit dünnem Sitzpolster fürs Radfahren sitzt sehr eng, damit beim Laufen nichts scheuert. Den Neoprenanzug kannst du bereits nach dem Verlassen des Wassers bis zur Hüfte abstreifen. Der Rest wird dann in der ersten Wechselzone ausgezogen.

 

3. Muss ich über die gesamte Schwimmstrecke Kraul schwimmen?

Nein, das ist keine Vorschrift oder Regel im Triathlon. Viele schwimmen im Kraulstil, weil es die schnellste Schwimmart ist. Falls du aber diesen Stil nicht über die gesamte Strecke im Wasser durchhalten kannst, darfst du selbstverständlich auch Brust schwimmen. Das kannst du auch bereits ab den ersten Metern im Wasser, falls es dir lieber ist.

 

4. Wo sollte ich mich beim Start positionieren?

Das kommt ein bisschen darauf an, wie du deine eigene sportliche Leistungsfähigkeit und Sicherheit beim Schwimmen einschätzt. Wenn du das Kraulschwimmen beherrschst und auch im Freiwasser einige Erfahrungen gemacht hast, kannst du dich ruhig etwas weiter nach vorn ins Starterfeld wagen. Wenn dir das Schwimmen doch etwas Sorgen bereitet, dann ist ein Startplatz in den hinteren Reihen wohl die bessere Wahl. Beim Radfahren und Laufen kannst du im Zweifel immer noch jede Menge Zeit wieder gutmachen.

 

5. Muss ich beim Schwimmen immer einen Neoprenanzug tragen?

Nein, theoretisch musst du nie einen Neoprenanzug tragen. Aber gerade für Anfänger_innen hat der Neopren Vorteile. Er schützt nicht nur vor dem bei vielen Wettkämpfen kälteren Wasser, sondern gibt dir durch seine Eigenschaften mehr Auftrieb, sodass dir das Schwimmen ein wenig leichter fallen wird. Doch Achtung: Wenn es im Sommer richtig warm ist, gibt es ab einer bestimmten Wassertemperatur bei den Wettkämpfen auch ein Neoprenverbot. Vor dem Wettkampf solltest du dich informieren, wo diese Grenze liegt. Bei kürzeren Distanzen im Wasser, unter 1.500 Meter, darf laut des Regelwerks der Deutschen Triathlon Union (DTU) bis zu einer Wassertemperatur von 21,9 Grad mit Neoprenanzug geschwommen werden.

 

6. Steige ich nach dem Schwimmen nass aufs Fahrrad?

Ja, denn auch in der Wechselzone zählt jede Sekunde. Achte hier auf gute Sportkleidung, denn meist sorgen deren Material und der Fahrtwind auf dem Rad dafür, dass du schnell wieder getrocknet bist.

 

7. Was ist die vierte Disziplin? Wie bereite ich mich auf die Wechselzonen vor?

Viele unterschätzen beim Triathlon immer wieder die vierte Disziplin: Die Wechselzone. Insgesamt warten zwei Wechsel auf Dich. Vom Schwimmen aufs Rad und danach vom Rad ins Laufen. Beide Wechsel haben es in sich, denn schließlich musst Du Deinen Körper an eine neue Herausforderung und Geschwindigkeit gewöhnen. Nebenbei musst Du Dich teilweise auch umziehen. Doch diese Wechsel kannst Du üben. Zum Beispiel indem Du Dir zuhause Deine Wechselzone, wie Du sie einrichten möchtest, aufbaust. Und dann wirklich das Umziehen und die Abläufe übst. Nur so prägst Du Dir alles ein und kannst es im Wettkampf problemlos abrufen. Und ganz wichtig: präge Dir ein , wo genau in der Wechselzone dein Platz (Rad) ist!

 

8. Wie läuft der Wechsel aufs Rad ab?

Bevor du dich auf dein Rad schwingst, musst du deinen Helm aufsetzen und verschließen – darauf achten die Veranstalter penibel. Hast du Radschuhe mit Klickpedalen, kannst du die anziehen und dann mit dem Rad zum Ausgang der Wechselzone laufen. Oder du klickst die Schuhe vorher in die Pedalen und schlüpfst erst beim Radfahren rein. Das erfordert allerdings Erfahrung und Übung. Wenn die Temperaturen es zulassen, verzichte auf Strümpfe – es ist oft schwierig, sie über die noch feuchten Füße zu ziehen. Einige Athleten sorgen außerdem mit Baby- oder Fußpuder vor, das Feuchtigkeit aufsaugen soll und somit ein Scheuern oder Blasen an den Füßen verhindern kann. Wenn du im Training aber bereits merkst, dass ein Radfahren oder Laufen ohne Socken unangenehm ist, nimm dir die paar Sekunden Zeit und ziehe Socken an.

 

9. In einigen Artikeln ist immer wieder die Sprache von sogenannten „Lutschern“. Was hat es damit auf sich?

Mit Süßigkeiten hat dieser Begriff nichts zu tun. In der Triathlonszene werden mit dieser abwertenden Bezeichnung Athleten betitelt, die auf dem Rad im Windschatten fahren. Bei vielen Wettkämpfen ist das Windschattenfahren verboten. Das heißt, dass Du drei Fahrradlängen (ca. 10m) hinter Deinem Vordermann bleiben musst. Wenn Du merkst, Du bist schneller, hast Du den Radfahrer links zu überholen. Das ist auch der Grund, warum Du möglichst rechts fahren solltest. So können die schnellen Radfahrer an Dir vorbeiziehen und werden nicht behindert. Wenn Du merkst, dass Dein Vordermann zu weit in der Mitte fährt, rufst Du einfach „Rechts!“. Auch ständiges Nebeneinanderfahren („blocking“) ist nicht erlaubt.

10. Brauche ich unbedingt ein Rennrad für meinen ersten Triathlon?

Nein, das ist kein Muss. Einzige Voraussetzung für dein Rad ist, dass der Antrieb nur mit Muskelkraft geschieht. E-Bikes oder Pedelecs sind also tabu. Was auf jeden Fall dazugehört, ist ein Helm. Den musst du tragen, egal für welche Fahrradvariante du dich entscheidest.

 

11. Wie läuft der zweite Wechsel aufs Laufen ab?

Wie beim ersten Wechsel gilt: nicht hektisch werden. Den Helm erst ganz zum Schluss abnehmen, wenn man das Rad abgestellt hat. Auf dem Rad und beim Laufen kann man dasselbe Outfit, z. B. Triathlonanzug oder Hose und Shirt, wählen. Man muss dann nur in die Laufschuhe steigen, ob mit oder ohne Socken. Und weiter geht`s!

 

12. Beim Training höre ich immer Musik, ist das während des Wettkampfs erlaubt?

Die Sportordnung der DTU verbietet es, während des Rennens Musik zu hören. Mit Kopfhörern in den Ohren würdest du deine Premiere auch nicht in vollen Zügen wahrnehmen und genießen können.

 

13. Was mache ich, wenn während des Rennens die Blase drückt?

Dann solltest du dein Geschäft nicht am nächsten Baum oder Busch erledigen, sondern warten, bis am Streckenrand eine Toilettenkabine kommt. Bei kleineren Veranstaltungen kann es jedoch auch sein, dass du bis zum Ziel durchhalten musst.

 

14. Wann und wo muss ich die Startnummer und den Transponder befestigen, damit sie mich am geringsten stören?

Der Transponder wird mithilfe eines Klettbands aus Neopren am Bein oberhalb des linken Knöchels befestigt (da rechts der Fahrradantrieb sitzt). Dort sollte er auch bleiben, bis du im Ziel angekommen bist. Die Startnummer trägst Du beim Radfahren hinten und beim Laufen vorne. Um diesen Wechsel problemlos zu ermöglichen, kauf Dir ein Startnummernband.

 

15. Wie intensiv sollte ich mich auf meinen ersten Triathlon vorbereiten?

Je mehr und intensiver, desto besser. Aber übertreiben musst du es natürlich auch nicht. Bei der Premiere soll es schließlich hauptsächlich darum gehen, in die neue Sportart hineinzuschnuppern.

 

16. In einigen Trainingsplänen ist von Koppeltraining die Rede. Was genau ist das?

Koppeltraining bezeichnet die Kombination von zwei Sportarten im Training. In deiner Vorbereitung solltest du auf jeden Fall Einheiten integrieren, bei denen du das Schwimmen und Radfahren sowie das Radtraining und Laufen direkt nacheinander absolvierst. So bekommst du ein Gefühl, was der Wechsel zwischen den einzelnen Disziplinen und ihren sehr unterschiedlichen Belastungen mit deinem Körper macht. Eine beliebte Einheit ist die Kombination einer Radausfahrt mit einem darauffolgenden Lauf. Zudem kannst du bei Koppeleinheiten auch schon einmal die Wechsel, die heimliche vierte Disziplin im Triathlon, üben. Wer die Abläufe in den Wechselzonen schon einige Male vorher erprobt hat, kann beim ersten Triathlon wertvolle Sekunden und vor allem auch Nerven sparen.

 

17. Was sollte ich unmittelbar vor dem Wettkampf beachten?

Informiere dich bereits einige Tage vor dem Start über den zeitlichen Ablauf des Rennens. Wann darfst du deine Sachen in die Wechselzone bringen, wann sollen diese nach dem Wettkampf wieder abgeholt werden und wo liegen auf den Strecken mögliche Gefahrenpunkte? Wenn du diese Fragen bereits frühzeitig geklärt hast, kannst du auch in der Nacht vor dem Rennen beruhigt und entspannt einschlafen.

 

18. Was muss ich alles für einen Triathlon einpacken?

Planung ist das halbe Leben oder in diesem Fall der halbe Wettkampf. Um am Renntag nicht unnötig viel Stress zu haben – du wirst ohnehin aufgeregt genug sein vor deinem Debüt ist es sinnvoll, bereits einige Tage vor dem Rennen eine Packliste anzulegen. Zur logistischen Einteilung des Tages. Klassischerweise checkst Du 1-2 Stunden vor Beginn Dein Fahrrad ein. Das heißt, Du lässt Fahrrad, Helm, (ggf. Radschuhe), Laufschuhe, Socken und was Du sonst noch so nach dem Schwimmen brauchst (vielleicht ein Handtuch) in der Wechselzone

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